Digitale Aktionsraumforschung. Computational Social Science als Perspektive für die Analyse regionaler und sozialstruktureller Disparitäten

Soziale Lagen beeinflussen die (städtischen) Orte, an denen sich Menschen niederlassen. Wenn sie aber zudem in unterschiedlichen Geschäften einkaufen, wenn sie an unterschiedlichen Orten ihre Freizeit verbringen und zusätzlich ihre Kinder auf verschiedene Schulen schicken, dann sollten sich diese Differenzen in ihrem Bewegungsverhalten jenseits der Wohngebiete zeigen. Die Kombination aus GPS-Tracking und konventioneller Fragebogenerhebung ermöglicht die Identifikation besuchter Orte nach Lebensführungsmerkmalen und hilft milieuspezifische Treffpunkte im städtischen Raum zu lokalisieren. Durch qualitative Beobachtungen können diese Orte näher beschrieben werden, sodass man Informationen über die besondere Qualität von Räumen erhält. Diese Informationen können stadtplanerisch genutzt werden um (nach Bedarf) städtische „Orte der Begegnung“ zu schaffen.