Erziehung zur Demokratie. Eine kurze Geschichte der Literatur und ihrer Vermittlung

von Prof. Dr. Stefan Neuhaus
Mit seinem Programm einer „ästhetischen Erziehung des Menschen“ hat Schiller auf Kants Konzept der Aufklärung zurückgegriffen, und schon vor ihm hat der junge Goethe, in seiner Rede „Zum Schäkespears Tag“, zu nichts weniger als revolutionären Veränderungen aufgerufen. Bereits um 1770 zirkulieren Ideen, die an einer Ablösung des Absolutismus durch (früh-)demokratische Strukturen arbeiten. Dass es leider erst sehr viel später dazu kam, deutet auf ein Dilemma: Literatur will zur Mündigkeit erziehen, muss dafür aber bereits ein Verständnis von individueller Freiheit voraussetzen. Sie gibt den Leser*innen eine diese oft überfordernde Verantwortung, weshalb die Vermittlung von Literatur eine weiterhin nicht zu unterschätzende Aufgabe darstellt.

Wann?
18:15 bis 18:45 Uhr
Wo?
E 011


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